Studie zur Situation der Amateurtheater in Niedersachsen und Weißbuch Breitenkultur
Am Dienstag, 13.05.2014 wurde auf einer Pressekonferenz vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) in Hannover das Weißbuch Breitenkultur und die Sonderstudie zur Situation der Amateurtheater in Niedersachsen vorgestellt.
Den passenden Einstieg in dieses Thema gab es mit einer kurzen Amateurtheateraufführung durch die kleine bühne Wolfenbüttel mit Szenen aus der aktuellen Produktion "Die Treibjagd" von Arno Boas. Vielen Dank an die kleine bühne Wolfenbüttel.
Ende 2013 wurden die Amateurtheater in Niedersachsen gebeten, an einer Befragung zur Situation der Amateurtheater teilzunehmen. Die Ergebnisse der Studie, die vom Institut für Kulturpolitik der Universität Hildesheim im Auftrag des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur durchgeführt wurde, sind nun veröffentlicht.
Vielen Dank an alle Amateurtheater, die mit der Beantwortung der Fragen die Studie unterstützt haben.
Aus der Studie ergeben wertvolle Informationen, die die Position der Amateurtheater und die Wahrnehmung unserer Theaterarbeit stärken.
2,8 Millionen Menschen sind bürgerschaftlich engagiert – Ministerin will Stärken weiter ausbauen.
In Niedersachsen spielt die Breitenkultur mit ihrem ehrenamtlichen Engagement eine größere Rolle als bundesweit. 2,8 Millionen Niedersachsen sind bürgerschaftlich engagiert. Das sind 41 Prozent der Bevölkerung über 14 Jahren. Hunderttausende singen in Chören, engagieren sich in Kulturzentren oder spielen in Theatertruppen und Orchestern. „Diese Stärken wollen wir weiter ausbauen", sagt die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Gabriele Heinen-Kljajić. Niedersachsen hat als Flächenland ein besonderes Interesse daran, allen Bevölkerungsschichten Zugang zu Kultur und damit kulturelle Bildung zu ermöglichen. Das ist auf dem Land ohne Breitenkultur nicht zu erreichen.
Das Institut für Kulturpolitik der Universität Hildesheim hat das „Weißbuch Breitenkultur - Kulturpolitische Kartografie eines gesellschaftlichen Phänomens am Beispiel des Landes Niedersachsen" vorgelegt und zudem eine Sonderuntersuchung zur Situation der Amateurtheater in Niedersachsen erarbeitet. Weißbuch und Sonderuntersuchung sind in dieser Form bislang bundesweit einmalig.
In der Sonderuntersuchung spricht die Universität Hildesheim den Amateurtheatern ihre Wertschätzung aus. In der Studie wurden mehr als 1.000 Teilnehmer schriftlich befragt. Drei Viertel der niedersächsischen Amateurtheatertruppen erhalten keine finanzielle Unterstützung. Jeder zweite Befragte berichtet von Nachwuchssorgen.
„Breitenkultur benötigt Interesse, Infrastruktur und Impulse", sagt der Herausgeber des Weißbuchs, Professor Wolfgang Schneider. Breitenkultur braucht qualifizierte Multiplikatoren und Räume, die von Kommunen, Kreisen und Kirchen bereitgestellt werden können, sowie Strukturen der Vernetzung.
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